Chronik
verfasst von Karl-Heinz Boll
Am 14. April 1903 bildete sich eine Vereinigung von Freunden der Geflügelzucht,
die es sich zur Aufgabe machte, einen Zusammenschluss von Interessanten
und Freunden des Geflügelsports herbeizuführen und somit einen
Geflügelverein zu gründen. Erschienen waren: Herr Prinz, Stationsvorsteher,
Kaufmann Möller, Kaufmann J. H. Delfs, Gastwirt Koch, Lehrer Schümann
und Uhrmacher Stüben. Die der Versammlung beiwohnenden Herren wählten
aus ihrer Mitte einen provisorischen Vorstand, bestehend aus den Herren
Prinz als Vorsitzender, Schümann als Schriftwart und Koch als Kassierer. In der Versammlung am 19. April 1903 wurde dann der Geflügelzuchtverein Kaltenkirchen fest gegründet und der provisorisch gewählte Vorstand durch allgemeine Annahme für definitiv bestehend erachtet. Als Beisitzer wurde Uhrmacher Stüben gewählt. Neu aufgenommen wurden die Herren A. Söhle und Rud. Offt sowie H. Lüders. In der Versammlung wurden dann Statuten festgelegt: Der § 1 lautet: Zweck des Vereins ist, durch Anschaffung von Bruteiern und Zuchtstämmen die Hebung der Geflügelzucht und damit Erzielung höherer Eierpreise. Im § 2 wurde festgelegt, dass regelmäßige Versammlungen abgehalten werden und über die Geflügelzucht und Rassen informiert wird. Es sollen Ausstellungen stattfinden, auf denen dann wertvolle Zuchtstämme angeboten werden. Im § 4 wurde das Eintrittsgeld von 1,-- Mark und ein Monatsbeitrag von 20 Pfennige, welcher an den Kassierer entrichtet werden muss, festgelegt. Die weißen Italiener und die schwarzen Mironka wurden für die fleißigsten Eierleger gehalten. Schon am 22. Juli 1903 beteiligte sich der Verein an der in Kaltenkirchen abgehaltenen Kreistierschau. Hier wurden die rebhuhnfarbigen Italiener vom Zuchtfreund J. H. Delfs hoch prämiert und er ging als Sieger vom Platz. Im Dezember 1903 wurde beschlossen, von 1904 an einen Eierversand in die Großstadt Hamburg zu beginnen. Die Statuten des Geflügelzuchtvereins und der Eierverwertungs-genossenschaft für Kaltenkirchen und Umgebung wurden dazu noch am 27. Dezember 1903 au8fgestellt, in der es heißt: Die Abnehmer der Eier verpflichten sich, die Eier je nach Jahreszeit zu bezahlen. So bekommen die Lieferanten im November, Dezember und Januar 10 Pfennige für das Ei, im April und Mai jedoch nur 4,5 Pfennig. Die Junghähne wurden im Jahr 1904 nach Hamburg zum Preis von 80 Pfennig pro Pfund geliefert. Die Zahl der Mitglieder betrug am 1. April 1905 64 Zuchtfreunde. Im
selben Jahr wurden insgesamt 83744 Eier für 4.936,37 Mark verkauft.
Das ergab einen Durchschnittspreis von 5,88 Pfennig. Im Jahr 1910 waren
es schon über 600 000 Eier, mit einem Durchschnittspreis von 7,10
Pfennigen. Der erste Vorsitzende des Vereins war Herr Prinz, seit 1903. Er war
Stationsvorsteher bei der AKN in Kaltenkirchen. Danach lag die Vereinsführung wie folgt in den Händen von: Es wurde Jahr für Jahr eine Lokal-Geflügelausstellung abgehalten,
reihum auf den fünf Sälen am Markt. Die neunte Schau fand
1912 bei Heitmann statt. Im Jahr 1913 schloss sich der Geflügelzuchtverein
dem Kreisverband Segeberg und durch diesen der Landwirtschafts-Kammer
für die Provinz Schleswig-Holstein an. 1921 fand in Kaltenkirchen die 6. Kreis-Geflügelschau statt. Da
der Kreisverband nun drei Vereine umfasste, wechselten sich diese in
der Ausrichtung ab, jeweils im 3 Jahresrytmus. Im Jahre 1926 schloss der am Markt gelegene "Kaltenkirchener-Hof", in dem der Verein seit Gründung tagte, seine Pforten. Als neues Vereinslokal wurde "Stadt Hamburg" gewählt, in dem auch schon zwei Kreisverbands-Ausstellungen stattfanden. Die Eierverwertungsgenossenschaft bestand nicht mehr und somit konnte sich der Verein voll der Rassegeflügelzucht widmen. 1933 wurde Hinrich Sielk erneut zum 1. Vorsitzenden bestätigt, zum Kassierer Th. Pohlmann und zum Schriftführer J. H. Delfs. Die 1. Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg fand am 3.3.1946 im Vereinslokal statt, die nächste am 14.3.1948. Für den verstorbenen H. Sielk wurde J. H. Delfs als 1. Vorsitzender gewählt, zum Kassierer W. Kaal und zum Schriftführer Franz Sielk. Durch die im Krieg gefallenen Männer und die natürliche Auslese von höherer Hand war die Mitgliederzahl sehr zusammen geschmolzen. Ein kleiner Stamm blieb aber noch nach. Fortan konnte auch nur Mitglied werden, wer sich verpflichtete nur reine Rasse zu züchten, nach dem Wahlspruch des 1. Bundespräsidenten der Rassegeflügelzüchter "züchte rein und züchte echt". Als Eintrittsgeld wurden 2 RM und vorläufiger Beitrag 2 RM festgelegt. Diese Beiträge blieben auch nach der Währungsreform 1948 unverändert. Der Vorstand wurde 1949 wieder gewählt. Im Jahre 1950 wählte man als Vereinslokal mit Ausstellungssaal "Hüttmann´s Gasthof". Werner Hüttmann hatte den Betrieb neu übernommen und der Kontakt zur Familie war sehr familiär. Ein neuer Anfang wurde gemacht. Franz Sielk wurde neuer 1. Vorsitzender, J. H. Delfs wurde Ehrenvorsitzender. Die erste Lokal-Schau konnte in diesem Jahr in der Durchfahrt von "Stadt Hamburg" stattfinden. Damit gab es wieder mehr Leben im Verein. Bereits 1952 konnte die erste Kreisverbands-Schau nach dem Kriege, am 12/13.01.1952, in "Hüttmann`s Gasthof" stattfinden. Im Jahr 1954, am 2./3.01.fand dann die Jubiläums-Schau anlässlich
des 50 jährigen Bestehens statt. Die Ausstellungsleitung lag fortan
in den bewährten Händen von Franz Sielk und Horst Stüben.
H. Stüben war seit 1961 Kassierer, sein Vorgänger war W. Kahl.
Auch die Kreisverbands-Schauen 1964 und 1974 wurden als Jubiläums-Schauen
durchgeführt. Um den Nachwuchs heranzubilden, wurde 1952 eine Jugendgruppe gegründet.Bruno Lehmann stellte sich als Jugendwart zur Verfügung. Fortan zeigten die Jugendlichen ihre Tiere auf den Schauen in einer eigenen Abteilung. Sie wurden zu Tierbesprechungen, und allen Veranstaltungen des Vereins mit eingeladen. Ab 1.1.1974 schloss sich der Rassegeflügelzüchterverein Henstedt mit 12 Mitgliedern und dem vorhandenen Käfigmaterial dem Verein Kaltenkirchen an. Es waren überwiegend aktive Rassegeflügelzüchter. Die Geflügel-Schauen 1976 und 1977 erreichten eine Tiermeldung
von je über 600 Tiere, mehr Platz gab der Austeilungs-Saal auch
nicht mehr her. Das Besucherinteresse war wie immer sehr gut, die Tombola
war zufrieden stellend und konnte den Verein damit finanziell In der Jahreshauptversammlung am 21.2.1978 stellte Franz Sielk sein
Amt, dass er 28 Jahre leitete, zur Verfügung. Er wurde einstimmig
zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Fortan wurde der Verein von Herbert Sellmer
geleitet, er wurde einstimmig gewählt, stellvertretender Im Juli 1978 wurde ein farbig gestaltetes Werbeschild, das auf das
75 jährige Bestehen hinwies, von Herbert Sellmer gefertigt und
am Ortseingang weit sichtbar aufgestellt. Ein neuer Vorstand brachte neue Impulse in den Verein. Am Ehrenhain, am Altersheim, wurden in mehrtätigen Werkstunden eine Volierenanlage erstellt und mit Tauben, Fasanen und Zwerghühnern besetzt. Diese Anlage sollt der Abwechselung der Senioren des Heimes und der Allgemeinheit dienen. Die Fütterung und Pflege übernahm die Heimleitung. In die Versammlungen flossen vermehrt Vorträge und Tierbesprechungen ein. Hähnewettkrähen wurden ein lustiges Frühjahrsspektakel. Diese Veranstaltungen fanden vorwiegend am Sonntagmorgen statt. Immer wenn eine größere Veranstaltung in der Stadt oder Umland bevorstand,wie bei einigen Flohmärken beim Ohland-Center, auf dem Festplatz, beim Edeka-Markt in Stuvenborn oder beim "Tag der offenen Tür" bei der Gärtnerei Schmuck in Götzberg, ließen die Züchter die Hähne krähen. Diese Veranstaltung ist auch heute noch Bestandteil beim jährlichen Züchtertreff in den Sommermonaten. Auf den von der Stadt Kaltenkirchen ausgerichteten "Stadt-Festen" waren wir mit unseren Tieren als Volierenschau oder Einzelkäfigschau präsent. Es wurden Ausfahrten gemacht, Züchter besucht und Tagesausfahrten durchgeführt. Als im Jahr 1982, kurz vor unserem Schautermin, der Saal von "Hüttmann`s
Gasthof" für unbenutzbar erklärt wurde, wechselte der
Verein mit der Schau in die Reithalle bei Zuchtfreund Rolf Ahrens in
Kisdorf-Graff. Es stellte sich aber über die Jahre heraus, dass
die Unterbringung für die Ausstellungstiere nicht optimal war.
Daraufhin wechselte der Verein mit der Schau 1994 zum Ohland-Center.
Auch 1995 konnten die Schau mit gutem Erfolg, vielen Zuschauern und
einem guten Tombolaergebnis abgeschlossen werden. Seit 1998 ist jetzt die Marschweghalle, dank der Fürsprache des
damaligen Bürgermeisters Ingo Zobel, das Ausstellungslokal. Die
Schauen konnten großzügig ausgestattet werden. Seit 2002
zeigt der Verein vermehrt Volieren mit Gänsen, Enten, Hühnern,
Zwerghühnern und Tauben. Einige Gedächtnisschauen widmeten
wir unseren verstorbenen langjährigen Mitgliedern: 1998 Ernst Barkmann,
Kisdorf, 1999 Herbert Sellmer, Winsen, 1987 stellte Herbert Sellmer sein Amt als 1. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Rolf Ahrens wurde zum Nachfolger gewählt. Im Jahr 1992 gab Rolf Ahrens dann sein Amt ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen wieder ab. Jetzt hatte Herbert Sellmer sich wieder erholt und übernahm wieder den Vorsitz des Vereins. H. Sellmer setzte sich bis zu seinem Tode 1998, sehr für den Verein ein. Am 2.2.1999 wurde Andreas Lemke, Henstedt-Ulzburg, neuer 1. Vorsitzender. 1996 ließ sich der Verein in das Vereinsregister Bad Bramstedt eintragen. In der neuen Satzung hat sich der Verein die Aufgabe gestellt, Rassegeflügel als altes deutsches Kulturgut zu bewahren. Wir erhalten dadurch auch die Genreserven für die wirtschaftliche Geflügelzucht. Tierschutz und Umweltschutz haben oberste Priorität. Auf der Jahreshauptversammlung am 11.03.2003 wurde Uwe Studt, Sievershütten,
zum Am 11./12. Oktober 2003 fand aus Anlass des 100 jährigen Jubiläums
des RGZV Kaltenkirchen eine Jubiläums-Rassegeflügelschau,
mit angeschlossener Kreisverbands- und Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen am Dach der Marschweghalle musste
die Kreisschau Auf der Jahreshauptversammlung 2010 wurden die Mitglieder, Ihno Behrens, für 60 jährige Mitgliedschaft, und die Mitglieder Heinz Bestmann und Rolf Treder, für 50 jährige Mitgliedschaft im RGZV Kaltenkirchen, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Am 16./17. Oktober 2010 richtete der RGZV Kaltenkirchen die Kreis-
und Jugendschau, mit angeschlossener Sussex-Sonderschau, Bezirk Nord,
aus. Die Ausstellungsleitung lag in den Händen von Uwe Studt und
Karl-Heinz Boll. 482 Tiere von 67 Züchtern, davon Im Jahr 2011 wurde der Kaltenkirchener Zuchtfreund Karl-Heinz Boll
zum 1. KV Vorsitzenden des Kreisverbandes Segeberg gewählt. Auf
der Landesgartenschau in Norderstedt präsentierten sich die Geflügelzüchter
des Landesverbandes auf zwei Veranstaltungen, 4. und 5. Juni und 20.
und 21. August, durchgeführt vom KV Segeberg, RGZV Husum und Landesjugendobmann.
Mehrere Züchter vom RGZV Kaltenkirchen unterstützten diese
Veranstaltung. Die Rassegeflügelschau am 15. und 16. Oktober 2011 wurde in Gedenken
des Ehrenmitgliedes und ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Kaltenkirchen
als Auf der Jahreshauptversammlung am 14.02.2013 ergaben sich Veränderungen
im Vorstand. |